Etosha

Etosha

Als der Etosha National Park 1907 gegründet wurde, war er mit fast 100.000 Quadratkilometern der größte Nationalpark weltweit. Heute misst er noch über 22.000 Quadratkilometer und ist damit größer als das Bundesland Hessen. Der Park verfügt über die größte Tierdichte Namibias, und es kommen so gut wie alle im Land heimischen Tiere darin vor. Diese allerdings zu finden ist manchmal eine Herausforderung, denn es lässt sich nicht abschätzen, wo im Park gerade was unterwegs ist.

Für die Touristen wurden mehr als 1.000 Kilometer „Straßen“ angelegt, wobei es sich durchwegs um Schotterpisten – mal in besserem, mal in katastrophalem Zustand – handelt.

Der Etosha-Park verdankt seinen Namen der riesigen Kalk- und Salzpfanne in seiner Mitte, die alleine schon circa 4.800 Quadratkilometer groß ist und ungefähr 130 Kilometer in der Länge und rund 50 Kilometer in der Breite misst. Das Wort „Etosha“ bedeutet in der Sprache der Ovambo „großer, weißer Platz“, und das trifft es ganz gut. Die Pfanne selbst ist lebensfeindlich, dort wächst nichts, und lediglich an den Randgebieten sind ab und zu Strauße, Oryx-Antilopen oder Springböcke anzutreffen, die die Mineralien der Pfanne aufnehmen.

Eine Woche lang haben wir den Park von Osten über Namutoni bis in den Westen nach Olifantsrus durchquert. Dabei gab es Strecken, auf denen wir kilometerweit rein gar nichts von der Tierwelt gesehen haben, und an anderen Stellen drängten sich die Tiere, als gäbe es nur dort Wasser und Nahrung. Dabei sind viele künstliche Wasserlöcher verstreut über den ganzen Park angelegt worden, an denen sich viele Vierbeiner und Vögel versammeln, aber auch hier waren viele Tränken wie ausgestorben.

Wir lieben Helm-Perlhühner! Wenn sie laufen, sehen Sie aus wie rennende Kopfkissen.
Impala-Mutter mit Kälbern beim Trinken
Ein Warzenschwein suhlt sich genüsslich im Schlamm
Gnuherde und Zebras vor einem Steppenbrand, der durch einen Blitzschlag ausgelöst wurde
Gnu-Mama mit Jungem
Neugierige Giraffen-Kuh – die Männchen haben abgestoßene Hörner vom Kämpfen
Die Fuchsmanguste ist etwa so groß wie ein Marder
Impalas haben wunderschöne Augen
Eines unserer Lieblingstiere – der Löffelhund. Der Name kommt von den großen Ohren, mit denen er seine Beute, vorzugsweise Insekten, im Boden erlauscht und dann ausgräbt.
Eine Tüpfelhyäne gönnt sich ein Bad in einer Pfütze, die nach dem Regen stehengeblieben ist.
Burchell-Zebra-Mutter mit Kalb
Und auf einmal steht das Nashorn vor uns! War aber ganz friedlich.
Direkt neben der Straße lag das Löwenrudel und wartete im Schatten auf die kühlere Tageszeit.
Zuerst hatten wir nur die sechs Löwen am Straßenrand gesehen, aber im Gebüsch hatte sich noch ein Löwe versteckt und uns ganz genau beobachtet!
Borstenhörnchen können in den Camps zur Plage werden. Während ich Vido mit einem Hörnchen gefilmt habe, hat mich ein anderes in den großen Zeh gebissen…

Mit Abstand am schönsten war es im Westen des Parks, die Tierdichte hier war zum Teil schon legendär: An einem Wasserloch haben wir über 60 Elefanten gezählt, an einer anderen Tränke waren so viele verschiedene Tiere, dass schon der Vergleich mit dem Ngorongoro-Krater am Rand der Serengeti in Tansania angestellt werden konnte.

Im Westen des Parks haben wir deutlich mehr Tiere gesehen, zum Teil schon unglaubliche Ansammlungen aller möglicher Arten.
Zebras geben immer wieder ein schönes Motiv ab, vor allem, wenn sie alle in einer Reihe am Wasserloch stehen.
Elefanten-Stau: Diese Herde wartet, bis am Wasserloch wieder Platz ist.
Das kann aber noch dauern, denn diese Familie genießt das Bad im Schlamm in vollen Zügen.
Tiere ohne Ende – an dem Wasserloch haben wir acht vierbeinige Tierarten gezählt, von den Vögeln ganz zu schweigen. Unglaublich schön!

Im Westen ist auch das mit Abstand schönste Camp – Olifantsrus. Hier kann nur gecampt werden, alles ist sauber und gut gewartet, und es gibt eine Wasserstelle mit einem sensationell schönen Beobachtungsposten. Sollten wir wieder in den Etosha-Park kommen, dann unter Garantie nach Olifantsrus!

Auf dem Weg von Olifantsrus zum Ausgang haben wir diese Giraffe getroffen, der ging es aber nicht mehr so gut.
Zebras können auch rot sein, wenn sie sich vorher im roten Sand gewälzt haben. Das sind Hartmann-Bergzebras, etwas kompakter, und sie sind nur schwarz-weiss und haben keinen sogenannten Schattenstrich zwischen den Streifen.

Und noch eine witzige Geschichte zum Schluß: Es gibt zwei Sorten von Zebras, das übliche Burchell-Zebra mit Schattenstrich und das seltenere Hartmann Bergzebra, nur schwarz-weiss. Ganz im Westen haben wir dann endlich Bergzebras gefunden, und an einem Wasserloch konnte eine Zebra-Stute nicht fassen, was für ein toller Zebra-Hengst auf vier Rädern da angefahren kam. Das Tier war sichtlich irritiert, schnaubte immer wieder, stampfte mit den Vorderhufen auf, schüttelte den Kopf, blähte die Nüstern, drehte sich um, ging weg, kam zurück, das Schauspiel begann von vorne. Nach einer halben Stunde haben wir die verliebte Stute stehenlassen, sonst stünden wir wahrscheinlich immer noch an dem Wasserloch und würden bewundert werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert